Rolf Breuer: Ich habe Fehler gemacht




Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Rolf Breuer, hat in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" zugegeben, dass er im Zusammenhang mit dem Mannesmann-Deal "Fehler gemacht" habe. Breuer sagte, er habe damals geglaubt, dass es richtig sei, die feindliche Übernahme von Mannesmann durch Vodafone zu verhindern. Er habe jedoch unterschätzt, wie groß die Risiken für die Deutsche Bank waren. "Ich habe mir zu wenig Gedanken über die möglichen Folgen gemacht. Das war ein Fehler", sagte Breuer.

Breuer räumte außerdem ein, dass er in der Kommunikation mit den Medien "nicht immer glücklich" gewesen sei. Er habe damals unter großem Druck gestanden und sei "vielleicht nicht immer so sensibel gewesen, wie ich hätte sein sollen".

Breuer hatte 2001 in einem Gespräch mit dem damaligen Mannesmann-Chef Klaus Esser behauptet, Esser habe ein "Schmiergeldkonto" in der Schweiz. Diese Aussage stellte sich später als falsch heraus. Breuer musste daraufhin als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank zurücktreten.

In dem Interview mit dem "Spiegel" sagte Breuer, er habe damals "im Affekt" gehandelt. Er habe Esser "in einem vertraulichen Gespräch" provozieren wollen. "Ich wollte ihm zeigen, dass ich weiß, wo sein Schrank steht. Das war ein Fehler", sagte Breuer.

Breuer betonte, dass er die Vorwürfe gegen Esser nicht aus böswilliger Absicht erhoben habe. Ihm sei es damals darum gegangen, den Mannesmann-Deal zu verhindern. "Ich wollte nicht, dass Mannesmann in die Hände von Vodafone fällt. Ich dachte, dass das für die deutsche Wirtschaft schädlich wäre", sagte Breuer.

Obwohl Breuer seine Fehler im Zusammenhang mit dem Mannesmann-Deal einräumte, zeigte er sich auch selbstbewusst. Er sagte, er habe in seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank "viel erreicht". Unter anderem habe er die Bank nach der Finanzkrise wieder auf Kurs gebracht. "Ich bin stolz auf das, was ich geleistet habe", sagte Breuer.

Call to Action

Was halten Sie von Rolf Breuers Äußerungen? Haben Sie Verständnis für seine Fehler? Oder glauben Sie, dass er mehr hätte tun können, um die Deutsche Bank vor den Risiken des Mannesmann-Deals zu schützen?