Es war einmal ein junger Seemann, der sich aufmachte, die Welt zu erkunden. Er segelte in weite Ferne, erlebte viele Abenteuer und lernte viel über das Meer und die darin lebenden Wesen.
Doch eines Tages geriet er in einen heftigen Sturm. Die Wellen schlugen hoch auf, der Wind heulte und der Regen prasselte auf das Boot nieder. Der Seemann kämpfte verzweifelt gegen die Gewalten der Natur, doch das Schiff wurde hin- und hergeworfen wie ein Spielzeug.
In seiner Not flehte der Seemann zu Poseidon, dem Gott des Meeres, um Rettung. Er versprach, dass er niemals wieder seinen Zorn herausfordern würde, wenn er nur überleben dürfte.
Und siehe da, wie durch ein Wunder, beruhigte sich der Sturm. Das Meer wurde glatt wie ein Spiegel und die Sonne brach durch die Wolken. Der Seemann hatte überlebt.
Von diesem Tag an hielt der Seemann sein Versprechen. Er fuhr nie wieder in ein Gewässer hinaus, das er nicht kannte, und er behandelte das Meer mit großem Respekt. Denn er wusste, dass es ein mächtiges und unberechenbares Wesen war, das man niemals unterschätzen durfte.
Und so segelte der Seemann noch viele Jahre über die Weltmeere, doch niemals wieder geriet er in einen so heftigen Sturm. Denn er hatte gelernt, dass nicht nur Mut und Geschick, sondern auch Demut gegenüber den Mächten der Natur den wahren Seemann ausmachen.