St. Martin




„Ihr lasst uns nicht verhungern?“, fragt der Bettler bang auf der Straße. Er hält seine Mütze aus und hofft auf die Großzügigkeit der Passanten. Sein Blick ist voller Sorge und Verzweiflung.

Ich gehe an ihm vorbei, ohne anzuhalten. Ich habe kein Geld dabei und kann ihm nicht helfen. Ich fühle mich schuldig und traurig, aber ich kann nichts tun.

Ich gehe weiter und versuche, den Gedanken an den Bettler zu verdrängen. Doch sein Bild verfolgt mich. Ich kann ihn nicht vergessen.

Am nächsten Tag gehe ich wieder an der gleichen Stelle vorbei. Der Bettler ist noch da. Er sieht noch schlimmer aus als am Vortag. Seine Kleidung ist zerrissen und schmutzig, und sein Gesicht ist eingefallen.

„Könnt ihr mir etwas zu essen geben?“, fragt er mich mit schwacher Stimme. „Ich habe seit Tagen nichts mehr gegessen.“

Ich kann ihn nicht mehr ignorieren. Ich hole mein Portemonnaie heraus und gebe ihm ein paar Münzen. Er nimmt sie dankbar entgegen und murmelt ein Dankeschön.

Ich gehe weiter, aber diesmal fühle ich mich nicht mehr schuldig. Ich habe getan, was ich konnte, um ihm zu helfen. Und ich weiß, dass er es zu schätzen weiß.

Als ich zu Hause ankomme, erzähle ich meiner Frau von dem Bettler. Sie ist genauso berührt wie ich und sagt, dass wir ihm helfen müssen.

Am nächsten Tag gehen wir zusammen zu der Stelle, wo wir den Bettler gesehen haben. Er ist nicht mehr da.

Wir fragen uns, was mit ihm passiert ist. Ist er gestorben? Hat er Hilfe gefunden? Wir wissen es nicht.

Aber wir wissen, dass wir ihm geholfen haben, als er uns am meisten brauchte. Und das ist alles, was zählt.

Die Geschichte vom Bettler hat mich gelehrt, dass wir alle helfen können, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Selbst die kleinste Geste der Freundlichkeit kann einen großen Unterschied im Leben eines Menschen machen.

Ich hoffe, dass Sie auch dazu inspiriert werden, anderen zu helfen. Denn gemeinsam können wir die Welt verändern.