Wenn der Himmel wütete und die Erde bebte, dann war die "Tempête Nelson Belgique" am Werk. Ein Sturm, der im Winter 1984/85 über Belgien hinwegfegte und das Land in einen kaum vorstellbaren Ausnahmezustand versetzte.
Ich erinnere mich noch gut an jenen schicksalhaften Abend. Der Wind peitschte wie ein Wahnsinniger, die Bäume bogen sich bedrohlich zur Seite und Regen prasselte in Torrents vom Himmel. Der Strom war ausgefallen, und unsere Familie saß im Dunkeln und lauschte dem tobenden Unwetter.
Die Natur zeigte sich an diesem Abend von ihrer zerstörerischen Seite. Bäume wurden entwurzelt, Dächer abgedeckt und Stromleitungen gekappt. Die Straßen waren unpassierbar, und im ganzen Land herrschte Chaos.
Ich war damals noch ein Kind und gleichzeitig von dem Sturm fasziniert und verängstigt. Die Wucht der Naturgewalten beeindruckte mich zutiefst, aber gleichzeitig machte ich mir Sorgen um unsere Familie und unser Haus.
Besonders berührt hat mich die Solidarität, die die Menschen in dieser Ausnahmesituation zeigten. Nachbarn halfen sich gegenseitig, teilten ihr Essen und boten Unterschlupf. Inmitten des Chaos entstand ein Gefühl der Gemeinschaft, das überwältigend war.
Die "Tempête Nelson Belgique" hatte nicht nur unmittelbare Auswirkungen, sondern auch langfristige Folgen. Die Schäden an der Infrastruktur waren so groß, dass es Monate dauerte, sie zu reparieren. Und noch heute erinnern einige Bäume mit ihren krummen Ästen an die Wucht des Sturms.
Die "Tempête Nelson Belgique" war ein einschneidendes Erlebnis für Belgien. Sie zeigte die zerstörerische Kraft der Natur, aber auch die Widerstandsfähigkeit und den Zusammenhalt der Menschen in schwierigen Zeiten. Und sie erinnerte uns daran, dass selbst die mächtigsten Stürme irgendwann vorüberziehen und dass Hoffnung immer am Horizont aufleuchtet.