Venezuela – Argentinien




Wenn die Rede auf Südamerika fällt, kommen vielen wohl als erstes Brasilien und Argentinien in den Sinn. Seltener werden Venezuela und Argentinien in diesem Kontext genannt. Die Geschichte der beiden Länder ist jedoch eng miteinander verwoben, und ihre kulturellen Einflüsse haben sich gegenseitig geprägt.
Eine gemeinsame Geschichte
Die Wurzeln der Verbindung zwischen Venezuela und Argentinien reichen bis in die Kolonialzeit zurück. Beide Länder waren einst Teil des spanischen Kolonialreichs und erlangten im 19. Jahrhundert ihre Unabhängigkeit. In den folgenden Jahrzehnten wechselten während der zahlreichen Aufstände zwischen den beiden Ländern mehrfach die Machtverhältnisse.
Im 20. Jahrhundert festigten sich langsam die diplomatischen Beziehungen zwischen Venezuela und Argentinien. Die Länder unterzeichneten 1941 einen Freundschafts- und Handelsvertrag und wurden später beide Mitglieder des Mercosur, eines südamerikanischen Wirtschaftsblocks.
Kulturelle Verflechtungen
Die kulturellen Verbindungen zwischen Venezuela und Argentinien sind nicht weniger bedeutend als ihre politische Geschichte. Die beiden Länder teilen eine Sprache, Spanisch, und haben eine Fülle von kulturellen Traditionen gemeinsam.
Venezuelas traditionelle Musik ist geprägt von afrikanischen und karibischen Einflüssen, während die argentinische Musik durch den Tango und die Cumbia bekannt ist. Beide Länder haben eine reiche Literaturgeschichte, und ihre Autoren wurden für ihren scharfen Verstand und ihre kraftvolle Ausdruckskraft gelobt.
Auch in der Küche finden sich viele Parallelen. Arepas, Maismehlfladen, sind ein Grundnahrungsmittel in Venezuela, während Empanadas in Argentinien weit verbreitet sind. Beide Länder lieben ihre Steaks und grillen sie gerne, was in Argentinien als "asado" bekannt ist.
Zeitgenössische Beziehungen
In jüngerer Zeit waren die Beziehungen zwischen Venezuela und Argentinien von politischen Spannungen geprägt. Die Wahl des sozialistischen Präsidenten Hugo Chávez in Venezuela im Jahr 1999 führte zu einer Verschlechterung der Beziehungen zu Argentinien, das damals von einer rechten Regierung geführt wurde.
Seit der Amtsübernahme von Nicolás Maduro im Jahr 2013 haben sich die Beziehungen jedoch wieder verbessert. Argentinien hat die Regierung Maduro unterstützt und sich geweigert, sich an internationalen Sanktionen gegen Venezuela zu beteiligen.
Die Zukunft der Beziehungen zwischen Venezuela und Argentinien bleibt ungewiss. Die beiden Länder stehen vor einer Reihe von Herausforderungen, darunter wirtschaftliche Instabilität, politische Polarisierung und soziale Unruhen. Dennoch eint die beiden Länder eine gemeinsame Geschichte und Kultur, die eine solide Grundlage für eine dauerhafte Zusammenarbeit bietet.