Rund zehn Monate vor dem Urnengang ist das Rennen um die Kanzlerschaft noch völlig offen. Die amtierende Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP sieht sich großen Herausforderungen gegenüber. Die Inflation galoppiert, der Ukraine-Krieg belastet die Wirtschaft, soziale Ungleichheiten nehmen zu.
Die Unionsparteien CDU und CSU wittern Morgenluft. Sie wollen den Machtverlust von 2021 vergessen machen und versprechen einen Politikwechsel. Allen voran Friedrich Merz, der als möglicher Kanzlerkandidat gehandelt wird, gibt sich kämpferisch: "Wir wollen Deutschland wieder groß machen!"
Die Grünen, als zweitstärkste Kraft in der Ampel-Koalition, haben mit internen Querelen zu kämpfen. Der Rücktritt von Parteichefin Annalena Baerbock hat für Unruhe gesorgt. Die Basis fordert eine klarere Positionierung in Umwelt- und Klimafragen.
Die FDP, einst Hoffnungsträger unter Christian Lindner, hat an Zuspruch verloren. Der Ukraine-Krieg und die steigenden Energiepreise haben zu einer Neuausrichtung der wirtschaftsorientierten Partei geführt.
Die AfD bleibt eine starke Kraft auf der rechten Seite des politischen Spektrums. Ihre populistische Rhetorik und ihre Opposition zur Einwanderungspolitik finden nach wie vor großen Anklang bei Teilen der Bevölkerung.
Spannend wird es auch bei den kleineren Parteien. Die Linke, nach dem Scheitern bei der Wahl 2021 geschwächt, versucht mit neuen Gesichtern und einem sozialpolitischen Fokus wieder Boden gutzumachen. Die rechtsextreme NPD kämpft ums Überleben, während die Satirepartei "Die Partei" mit ihren unkonventionellen Wahlkampfaktionen für Aufsehen sorgt.
Die Wahlergebnisse 2024 werden maßgeblich vom Verlauf des Ukraine-Krieges, dem Kampf gegen die Inflation und der Energiekrise beeinflusst werden. Die Wählerinnen und Wähler stehen vor einer schwierigen Entscheidung: Stabilität und Kontinuität mit der Ampel-Koalition oder ein Wechsel hin zur Union oder anderen Parteien.
Das große Zittern um die Kanzlerschaft hat begonnen. Am 29. Oktober 2024 fällt die Entscheidung.
Wer am Ende die Nase vorn haben wird, lässt sich jetzt noch nicht eindeutig sagen. Klar ist aber, dass die Wahlergebnisse 2024 das politische Kräfteverhältnis in Deutschland nachhaltig prägen werden. Es lohnt sich also, die Entwicklungen genau zu verfolgen und sich schon jetzt Gedanken über die Zukunft unseres Landes zu machen.