Als die Erde am 15. April 1972 unter Wiener Neustadt erzitterte, wachte ich gerade aus einem Mittagsschlaf auf. Als ich in die Küche kam, sah ich meine Mutter wie gebannt vor dem Radio stehen. "Ein Erdbeben in Wiener Neustadt", sagte sie aufgeregt.
Ich war erst zehn Jahre alt, aber ich spürte sofort die Angst in ihrer Stimme. Wir gingen in den Garten und sahen, wie die Bäume sich wiegten und die Vögel vom Himmel flogen. Ich hatte noch nie ein Erdbeben erlebt, und ich war verängstigt.
Das Erdbeben hatte eine Stärke von 5,2 auf der Richterskala und dauerte etwa 30 Sekunden. Es beschädigte Gebäude in Wiener Neustadt und Umgebung und forderte ein Todesopfer. Glücklicherweise befand sich meine Familie in einem stabilen Gebäude und blieb unverletzt.
In den folgenden Tagen herrschte in Wiener Neustadt eine Atmosphäre der Angst. Die Menschen befürchteten weitere Nachbeben, und viele verbrachten die Nächte außerhalb ihrer Häuser. Ich erinnere mich, dass ich mit meiner Mutter und meinem Vater in unserem Auto geschlafen habe, weil wir Angst hatten, dass unser Haus einstürzen könnte.
Das Erdbeben von Wiener Neustadt war ein einschneidendes Erlebnis für mich. Es zeigte mir, dass auch in unserem scheinbar sicheren Zuhause Katastrophen passieren können. Aber es zeigte mir auch, dass die Menschen in solchen Situationen zusammenhalten und sich gegenseitig helfen.
Heute, fünfzig Jahre nach dem Erdbeben, ist Wiener Neustadt eine lebendige und florierende Stadt. Aber das Erdbeben wird immer ein Teil ihrer Geschichte bleiben und als Mahnung dienen, dass wir auch in Zeiten der Ruhe wachsam bleiben müssen.
Was ich aus dem Erdbeben von Wiener Neustadt gelernt habe:
Ich bin dankbar, dass meine Familie und ich das Erdbeben von Wiener Neustadt überlebt haben. Es hat mich zu einem stärkeren und widerstandsfähigeren Menschen gemacht.