Ich stand an meinem Fenster und beobachtete, wie sich die Stadt vor meinen Augen veränderte. Autos wurden wie Spielzeuge weggespült, Häuser wurden überflutet, und Bäume knickten wie Streichhölzer. Die Schreie der Menschen, die verzweifelt nach Hilfe riefen, hallten durch die Nacht und trieben mir Tränen in die Augen.
Erschwerend kam hinzu, dass es mitten in der Nacht war. Die Dunkelheit erschwerte es den Rettungskräften, zu den Betroffenen zu gelangen, und die Flut hatte auch die Stromversorgung unterbrochen. Die Stadt war auf sich allein gestellt, und die Menschen waren dem Gnadens des Wassers ausgeliefert.
Am Morgen wurde das wahre Ausmaß der Verwüstung deutlich. Straßen waren unpassierbar, Häuser waren zerstört, und ganze Viertel standen unter Wasser. Doch trotz des Chaos und der Zerstörung war auch ein Zeichen der Hoffnung zu erkennen: die Hilfsbereitschaft der Menschen.
Nachbarn halfen Nachbarn, Rettungskräfte arbeiteten unermüdlich, und Freiwillige strömten aus allen Teilen des Landes herbei, um Unterstützung zu leisten. Gemeinsam begannen wir, unsere Stadt wiederaufzubauen, ein Mensch nach dem anderen, ein Haus nach dem anderen.
Das Hochwasser von Wiener Neustadt war eine Katastrophe, die unsere Stadt für immer verändert hat. Doch es hat auch gezeigt, dass wir im Angesicht von Widrigkeiten zusammenhalten und dass wir selbst im Dunkelsten Hoffnung finden können.