"Der Lautsprecher" Willie Weber - ehemals Rennstallbesitzer und Manager von Michael Schumacher - hat mit einem kleinen Verlag seine Memoiren herausgebracht. Zeilenweise geht es um Frauen, das Rennfahrergeschäft und natürlich um den größten von allen, Michael Schumacher.
Eigentlich denkt Willi Weber nur an die Frauen, wenn er sich im Spiegel sieht. Ansonsten sind Frauen nur als Accessoire zu gebrauchen, so die Meinung des 79-Jährigen. Dennoch streuen auf jeder Seite seiner Memoiren weibliche Namen hindurch. "Früher gab es diese ganzen Groupies nicht, da hat man sich noch um Frauen bemühen müssen", erinnert sich Weber. Heute schreibe ihm "jede zweite Frau", erzählt er. Dabei hat er "gar keinen Sex mehr".
Sex ist für den gebürtigen Oberpfälzer nur ein "Vitamin" und damit verzichtbar. Wichtiger war ihm immer das Geld. Bereits im Alter von elf Jahren kannten Weber alle Spielhallen in seiner Heimatstadt Straubing. Dazu kam die Zockerei um Geld, mit 14 Jahren zog er zum ersten Mal in ein Kasino.
Als er die Schule abbricht, um Wirt zu werden, geht es ihm bereits richtig gut. Doch dann die Wende. Weber kommt ins Gefängnis und verliert seine Kneipe. "Mit dreißig war ich am Ende", gibt er zu. Doch schon bald darauf lacht ihm das Glück wieder zu.
Als Vertreter eines Stuttgarter Unternehmens stellt er Motorrad-Renndressuren auf. Der größte Triumph gelingt ihm 1979 mit Toni Mang. Doch Weber ist gierig. Er will mehr, deshalb geht er ins Formel-1-Geschäft. Zuerst versucht er es mit Manfred Winkelhock, doch der Erfolg bleibt aus. Schließlich trifft er auf Michael Schumacher.
"Das war schon ein komischer Typ", erinnert sich Weber. "So ein stiller." Doch Weber erkennt sofort das große Talent des jungen Mannes. Er beginnt, Schumacher zu managen. 1991 unterschreibt er bei Jordan, zwei Jahre später beim Benetton-Team. 1994 gewinnt Schumacher sein erstes Rennen in Spa-Francorchamps. Nach seinem Wechsel zu Ferrari wird er zu unantastbaren sieben Weltmeisterschaften.
"Das war eine tolle Zeit", sagt Weber. "Ich habe viel Geld verdient." Doch er hat sich auch viele Feinde gemacht. Vor allem die ehemaligen Monte Carlo-Manager, die sich von ihm betrogen fühlen. Denn Weber hat seinerzeit die Formel-1-Läufe in Monaco und Imola gekauft, um dann mit beiden Rennen das Doppelte zu verdienen.
Heute ist Weber Rentner. Er lebt in einer kleinen Wohnung in Stuttgart und schreibt Memoiren. Er hat keine Frau, keine Kinder. Sein Leben war die Formel 1. Und die Formel 1 war Michael Schumacher.