Willi Weber: Vom Strippenzieher zum Strippenzieher




Von unserem Formel-1-Korrespondenten Karl-Heinz Kaspers
Willi Weber, der frühere Manager von Michael Schumacher, ist eine schillernde Figur im Motorsport. Mit seiner markanten Stimme, seinen auffälligen Anzügen und seinem unverwechselbaren Charakter ist er eine Legende im Fahrerlager.
Doch wer ist der Mann hinter der Fassade? Wie wurde aus dem einfachen Elektriker einer der mächtigsten Männer im Motorsport? Und wie hat er es geschafft, die Karriere von Michael Schumacher zu prägen wie kaum ein anderer?
Die Anfänge
Willi Weber wurde am 11. März 1942 in Regensburg geboren. Nach einer Ausbildung zum Elektroinstallateur arbeitete er zunächst in seinem erlernten Beruf. Doch schon bald zog es ihn auf die Rennstrecken. 1979 gründete er seine eigene Rennfahreragentur und begann, junge Talente zu betreuen.
Der Durchbruch
Webers großer Durchbruch gelang ihm 1988, als er Michael Schumacher unter Vertrag nahm. Schumacher war damals noch ein unbekannter Kartfahrer, doch Weber erkannte sein Potenzial. Er förderte ihn nach Kräften und brachte ihn schließlich in die Formel 1.
Die Schumacher-Ära
Unter Webers Management entwickelte sich Schumacher zu einem der erfolgreichsten Formel-1-Fahrer aller Zeiten. Er gewann sieben Weltmeistertitel und wurde zu einem globalen Superstar. Weber war stets an Schumachers Seite, sowohl auf als auch neben der Strecke. Er war sein Vertrauter, Berater und Freund.
Die Trennung
Im Jahr 2012 trennten sich die Wege von Weber und Schumacher. Weber zog sich aus der Rennfahreragentur zurück und übergab die Geschäfte seinem Sohn Dennis. Doch seine Verbundenheit zu Schumacher blieb ungebrochen.
Das Vermächtnis
Willi Weber hat die Formel 1 nachhaltig geprägt. Er war ein Pionier im Management von Rennfahrern und hat den Weg für viele spätere Erfolge geebnet. Seine unverwechselbare Persönlichkeit und sein unermüdlicher Einsatz haben ihn zu einer Ikone des Motorsports gemacht.
Anekdote
Eine amüsante Anekdote aus Webers Zeit als Schumachers Manager ist die Geschichte von seiner "Anti-Drogen-Taktik". Um sicherzustellen, dass Schumacher nicht in die Fänge von Drogenhändlern geriet, nahm Weber ihn überall hin mit, sogar auf die Toilette. "Ich habe ihm immer gesagt: 'Willi, pass auf mich auf'", erinnerte sich Schumacher später lachend.