Yann Barthes




Yann Barthes ist ein französischer Schriftsteller und Literaturkritiker, der vor allem für seine Arbeiten zum Strukturalismus und zur Semiologie bekannt ist. Er wurde am 12. November 1915 in Paris geboren und starb am 25. März 1980 in demselben Jahr. Barthes gilt als einer der einflussreichsten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts und seine Schriften haben die Entwicklung der modernen Literaturkritik maßgeblich geprägt.
Barths war der Sohn eines Marineoffiziers und einer Lehrerin. Er studierte Philologie und klassische Literatur in Paris und begann nach seinem Abschluss seine Karriere als Journalist. In den 1950er und 1960er Jahren war er als Professor für Literaturwissenschaften an der Universität Straßburg und an der École Pratique des Hautes Études tätig.
Barthes` Werk ist von einer großen Vielfalt theoretischer Ansätze geprägt. Seine frühen Arbeiten waren stark von der Existenzialismus und dem Marxismus beeinflusst. In den 1960er Jahren wandte er sich zunehmend dem Strukturalismus und der Semiologie zu. Er argumentierte, dass literarische Texte nicht als autonome Kunstwerke betrachtet werden können, sondern als Produkte eines bestimmten sozialen und historischen Kontextes.
Eine von Barthes` bekanntesten Werken ist das Buch "Kritik und Wahrheit" (1966), in dem er die traditionellen Vorstellungen von Literaturkritik in Frage stellte. Er argumentierte, dass die Kritik nicht objektiv sein kann, sondern immer von subjektiven Werten und Vorurteilen geprägt ist.
In seinem Buch "Das Vergnügen des Textes" (1973) entwickelte Barthes eine Theorie der literarischen Lektüre, die sich auf die subjektive Erfahrung des Lesers konzentriert. Er argumentierte, dass der Leser nicht nur passiv den Text konsumiert, sondern aktiv an seiner Bedeutungsproduktion mitwirkt.
Barthes` Werk zeichnet sich durch seine scharfsinnige Analyse und seine klare und prägnante Sprache aus. Er war ein Meister der Polemik und seine Schriften haben oft Kontroversen ausgelöst. Allerdings wurde er auch für seine innovativen Ideen und seine Fähigkeit, neue Perspektiven auf literarische Texte zu eröffnen, gelobt.
Barthes starb 1980 im Alter von 64 Jahren an Lungenkrebs. Er hinterließ ein umfangreiches Werk, das bis heute Wissenschaftler, Schriftsteller und Leser gleichermaßen fasziniert.
Hier sind einige von Barthes berühmtesten Zitaten:
* "Der Autor ist tot."
* "Der Text ist ein Gewebe von Zitaten."
* "Das Vergnügen des Textes ist nicht das Vergnügen, zu verstehen, sondern das Vergnügen, zu begehren."
* "Die Literatur ist das, was uns in die Lage versetzt, das Unbekannte zu schreiben."
* "Wir lesen, um zu wissen, dass wir nicht allein sind."
Barthes` Werk ist eine Fundgrube an Einsichten in die Natur des Lesens, Schreibens und Denkens. Er war ein brillanter Kritiker, ein scharfsinniger Denker und ein Meister der Sprache. Sein Werk wird noch viele Jahre lang gelesen und studiert werden.